Nun,
Ich (17) stand schon lange auf eine Freundin (17)von mir und habe mich ende letzten Jahres mich tatsächlich getraut sie zu küssen. Dass sie, genau wie ich, Bi ist wusste ich schon etwa ein halbes Jahr. Es ihr zu sagen war trotzdem eine Überwindung und viel hin und her. Mittlerweile weile wissen es einige Freunde, meine Eltern und alles ist gut verlaufen.
Nur das mit uns beiden nicht. Wir hatten schon immer einen speziellen Bund und für einen Monat lief alles gut. Wir haben uns unendlich viele sachen anvertraut. Ich hatte das Gefühl sie an zu lügen war gar keine Option und ich habe mich noch nie von einer Person so verstanden gefühlt. Ich habe ihr blind vertraut und hatte gar keine Zweifel daran das irgendwas schief gehen könnte. Ich war noch nicht mal Eifersüchtig als eine gemeinsame Freundin ihr gebeichtet hat das sie auf sie steht.
Erst als sie mit erzählt hatte das sie mal was miteinander hatten und wie fertig sie deswegen ist sich jetzt "entscheiden" zu müssen habe ich heraus gehört, dass ich wohl diejenigen war die sie weniger liebt.
Daraufhin haben wir uns zwei Monate lang nur gesehen wenn wir mit der ganzen Freundesgruppe unterwegs waren und haben so getan als wäre nichts, weil nur eine aus der Gruppe wirklich wusste was Zwischen uns lief. (andere Freunde wussten aber bescheid) Mir ging es einfach nur beschissen. Irgendwann habe ich sie dann zufällig am Bahnhof gesehen und bin dann in der Schule zusammengebrochen, wurde abgeholt und habe Zuhause weiter geheult. Es waren einfach zuviele Emotionen ich habe mich so ausgetauscht und unwichtig gefühlt und hatte das Gefühl das es ihr trotzdem gut ging mit ihrer "neuen", die ebenfalls zu der Freundesguppe gehörte und ich deshalb nicht umgehen könnte. Nach diesem Brake down habe ich sie angeschrieben und wir haben uns am Tag danach getroffen um uns auszusprechen. Wir haben beide viel geweint und haben abgemacht uns trotzdem zu treffen. Ich weiß das es ihr auch nicht gut geht und das sie auch nicht weiß ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat und nicht weiß ob sie sich je auf die andere komplett einlassen kann wegen mir. Seitdem haben wir uns oft getroffen, reden über unsere Gefühle und sie auch ihr über ihre Phyche, Abhängigkeit und die Therapie zu der ich sie bewegt habe und können auch einfach mal spaß haben. Aber weg von meinem Liebeskummer komme ich dennoch nicht, zum einen Brauche ich sie und habe sie gerne um mich und fühle mich weiterhin von niemandem so verstand und zum andern tut es jedes mal weh zu wissen das ich sie nicht Küssen kann etc. weil sie mich nicht genug liebt und jemand anderes hat. Mich macht es fast schon Sauer, wenn ich merke das es ihr auch schwerfällt sich zurück zu halten, weil es mir zeigt, dass sie mich auch mag aber ich gerade so nicht gut genug bin. Ich fühle mich außerdem verantwortlich, weil es ihr phychisch so schlecht geht und sie angst hat einen Anfall zu bekommen wenn niemand da ist. Sie versucht immer ihrgendwen bei sich zu haben und ich kann das verstehen aber ich kann nicht immer bei ihr sein. Meine anderen Freunde die sie nicht wirklich kennen fühlen sich schon vernachlässigt. Aber was soll ich machen? Ich hab einfach angst das sie stirbt und es wird einfach alles zuviel gerade. Ich weiß nicht was besser für mich und sie ist und ich scheine andere damit zu verletzen wenn ich bei ihr bin. So vielen Freunden geht es nicht gut und ich hab das gefühl ich ich bin die ganze Zeit nur da um zu helfen aber werde dafür angemacht das ich es nicht genug bin.
(die Freundin mit der ich was hatte ist übrigens auch die über die ich letztes mal geschrieben hab)
Alles zusammen ist zu viel
Hallo lilaaron,
schön zu lesen, dass du offen machen konntest, dass du bisexuell bist und alles gut verlaufen ist!
Leider ändert das nichts daran, dass du schon seit einer Weile in einer schwierigen Situation steckst und Liebeskummer hast. Du erlebst ganz intensive Gefühle mit deiner Freundin, du fühlst dich sehr zu ihr hingezogen und hast das Gefühl, es gibt eine spezielle Verbindung zwischen euch. Auf der anderen Seite bist du auch sehr verletzt und das Vertrauen zwischen euch hat einen Knacks bekommen als die andere gemeinsame Freundin von euch dazu kam. Mittlerweile seid ihr euch aber auch wieder nah und du scheinst unsicher zu sein, was deine Freundin von dir möchte und was nicht. Kannst du dir vorstellen, noch mal mit ihr darüber zu sprechen, was ihr euch voneinander wünscht?
Du schreibst auch, dass es ihr sehr schlecht geht und dass du Angst hast, dass sie stirbt. Wieso denkst du, das sie sterben könnte? Was ist mit einem "Anfall" gemeint?
Es ist sehr verständlich, dass dir das alles zu viel ist gerade. Du kannst nicht die ganze Zeit für alle deine Freund*innen da sein, das könnte niemand! Das ist wirklich zu viel, erst recht, weil es dir selbst gar nicht gut geht. Was brauchst du denn gerade? Was würde dir helfen, mit dieser Situation umzugehen, in der du steckst? Was würdest du gerne machen?
Herzliche Grüße aus dem Mädchenhaus
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Ich mache mir extrem Sorgen um sie, auch wenn sie möchte, dass wir unser verhalten ihr gegenüber nicht verändern. Ich will bei ihr sein und sie fragt oft ob ich zeit habe aber ich komme nicht über sie hinweg wenn ich Tage lang bei ihr bin.
Ich weiß nicht was für mich besser ist. Es verletzt mich sie um mich rum zu haben und zu wissen das wir nicht zusammen sind und sie mich nicht so liebt wie die andere. Oder ich vielleicht auch nur besser damit umgehen kann als die andere. Andererseits ist sie meine absolute Bezugsperson zu allem und ich weiß nicht wie ich ohne sie alles handeln sollte.
Kommentar des Mädchenhauses:
Hallo lilaaron,
wir haben deinen Beitrag in den geschützten Bereich verschoben und hier gekürzt veröffentlicht, um die Privatsphäre deiner Freundin und auch deine zu schützen. Wir haben dir in der Safe Area geantwortet, dort können nur wir Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle lesen, was du schreibst!
Herzliche Grüße aus dem Mädchenhaus Bremen