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Suizidalität

Manche Menschen betrachten ihre Situation als so ausweglos, dass sie sich das Leben nehmen wollen. Vielleicht ging es dir ja auch schon mal so oder du kennst jemanden, der davon betroffen ist. Aber keine Situation ist ausweglos und Suizid zu begehen ist niemals eine Lösung!

Auf dieser Seite erfährst du mehr über Selbstmordgedanken und –absichten, woran man sie erkennt, ihre Ursachen und wie wir dich unterstützen können.

Was ist Suizidalität?

Suizidalität liegt dann vor, wenn das Erleben, Denken und / oder Verhalten eines Menschen, darauf ausgerichtet ist, den eigenen Tod herbeizuführen oder ihn passiv in Kauf zu nehmen (z. B. durch Risikoverhalten). Suizidalität kann in unterschiedlichen Ausprägungen vorliegen. Manche Menschen haben Selbstmordgedanken, würden aber nie entsprechend handeln und können sich von ihnen distanzieren. Akute Suizidalität besteht, wenn sich aufdrängende Selbstmordgedanken mit konkreten Selbstmordabsichten vorliegen und der Selbstmord schon genau geplant wird.

Warum denken Menschen über Selbstmord nach?

Suizidalität kann viele Gründe haben. Besonders oft tritt sie in Folge einer psychischen Erkrankung auf (z. B. bei Depression oder Angststörungen). Schwierige Lebensverhältnisse oder traumatische Erfahrungen können ebenfalls zu einer Suizidalität beitragen.

Wie viele Menschen erleben Selbstmordgedanken?

Selbstmordgedanken, -absichten, -pläne und -versuche sind keine Seltenheit. Jährlich sterben ca. 10.000 Menschen in Deutschland an Suizid. Dennoch ist Suizidalität immer noch ein Tabuthema. Betroffenen fällt es oft schwer darüber zu reden und sich Hilfe zu holen. Dabei kann das offene Gespräch helfen und manchmal sogar Leben retten.

Warum Suizid keine Lösung ist

Suizidgefährdete Menschen sehen den Selbstmord oft als einzige Lösung für ihre Probleme, aber Suizid löst die Probleme nicht, sondern beendet sie. Wenn man depressiv ist oder in einer sehr schwierigen Lebenslage, ist es nicht ungewöhnlich sich manchmal zu fühlen, als würde es nie besser werden. Doch die meisten Menschen, die zu irgendeinem Zeitpunkt suizidgefährdet waren oder sogar einen Suizidversuch unternommen haben, sind froh, dass sie überlebt haben. Sie haben sich Hilfe gesucht und ihr Leben ist besser geworden. Auch wenn es gerade nicht so aussieht, deine Lage ist nicht hoffnungslos.

Ich bin selbst suizidgefährdet...?

Selbst wenn du dir unsicher bist, ob du suizidgefährdet bist, ist es wichtig, dass du mit deinen Gedanken nicht alleine bleibst und dich jemandem anvertraust. Suche dir eine Person aus, der du vertraust. Das können zunächst Freund_innen oder andere Menschen in deinem privaten Umfeld sein. Weiterführend ist es aber sehr wichtig, dass du dir professionelle Unterstützung suchst, z.B. bei Lehrer_innen, der Telefonseelsorge, dem Krisendienst oder Psychotherapeut_innen sein. Auch wir unterstützen dich gerne. Mehr Informationen wie du mit uns in Kontakt treten kannst und hilfreiche Links findest du am Ende des Texts.

Ist jemand, den ich kenne suizidgefährdet?

Vielleicht machst du dir Sorgen, dass eine Freund*in, Partner*in oder jemand aus deiner Familie suizidgefährdet sein könnte. Hinweise auf Suizidalität sind Äußerung von Selbstmordgedanken und -absichten (auch: „Ich wünschte ich wäre nicht da."), große Hoffnungslosigkeit, sozialer Rückzug (Person meldet sich nicht mehr und reagiert nicht mehr auf Anrufe oder Nachrichten), vermehrtes Risikoverhalten, das Ordnen von Angelegenheiten (verschenkt Eigentum) und Abschied nehmen. Auch plötzlich verbesserte Stimmung nach längerer Niedergeschlagenheit kann ein Anzeichen für eine Suizidgefährdung sein. Das Vorurteil, dass jemand der über Selbstmord spricht sich nichts antut, ist falsch.

Was kann ich tun?

Wenn du befürchtest, dass jemand, den du kennst, suizidgefährdet sein könnte, sprich mit ihm oder ihr darüber. Die Befürchtung, damit den Selbstmord erst auszulösen, ist unbegründet. Für Betroffene ist es oft eine große Erleichterung offen über ihre Gedanken sprechen zu können. Du kannst ihm oder ihr anbieten zusammen zu einer Beratungsstelle, einer Ärzt_in oder einer Klinik zu gehen. Das Mädchenhaus Bremen berät Mädchen* zwischen der 5. Klasse und 27 Jahren auch zum Thema Suizidalität.
Du kannst der Person ein offenes Ohr anbieten, aber versuche nicht die andere Person selbst zu therapieren, denn sie benötigt professionelle Unterstützung. Eine suizidgefährdete Person im näheren Umfeld zu haben, kann auch für dich sehr belastend sein. Wenn du Fragen hast oder Unterstützung brauchst, kannst auch du dich gerne an uns wenden.

Wie wir helfen

Beim Mädchenhaus kannst du über deine Gedanken und deine Probleme offen sprechen. Wir helfen dir Lösungen und Bewältigungsstrategien zu erarbeiten, die für dich funktionieren. Wir können dir außerdem helfen weitergehende professionelle Hilfe z. B. bei einer Therapeut_in zu finden.

Die Beratungen sind anonym und kostenlos. Die Beraterinnen* haben Schweigepflicht. Eine Ausnahme dabei ist, wenn du akut suizidgefährdet bist d. h. du konkrete Selbstmordabsichten und du deinen Suizid schon genau planst. Dann sind wir als Mitarbeiterinnen* des Mädchenhauses Bremen verpflichtet dir zu helfen und dich daran zu hindern. Das bedeutet, dass wir die Polizei informieren, die sich dann - wenn möglich – zusammen mit dem sozialpsychiatrischen Dienst mit dir und deinen Eltern in Verbindung setzen. Das machen wir, weil wir dich schützen wollen und müssen!

Wenn du einen Termin für ein Beratungsgespräch abmachen möchtest, kannst du uns unter folgender Nummer erreichen: 0421 3365444

Am Mittwoch findet bei uns zwischen 14 – 16 Uhr eine offene Beratung statt.

Du kannst dich auch hier in der Onlineberatung melden!

Weitere hilfreiche Links & Anlaufstellen

www.psychenet.de/de/psychische-gesundheit/themen/suizidalitaet.html
www.youth-life-line.de

 

Peer-to-peer-Beratungen zu Suizidalität:
www.youth-life-line.de/beratung
www.u25-deutschland.de